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SAMMER Luis

DAS GESETZ UND DER MALER

Malerei ist für Luis Sammer das Gesetz seines Lebens. Es kommt selten vor, dass ein Maler so kompromisslos und konsequent sich nur diesem einen Gesetz in der Kunst verschrieben hat. Wir wissen doch, dass es viele Gesetze gibt, auch und gerade in der Kunst.

Aber das Gesetz der Malerei allein zum Prinzip der künstlerischen Lebensgestaltung zu machen und sich um die anderen Zweige so gar nicht zu kümmern, hat doch einen Singularitätsanspruch, mit dem man sich erst einmal anfreunden muss.

Dabei stimmt meine Annahme natürlich nicht ganz. In späten Tagen, sagen wir einfach so, hat Luis Sammer die Malerei verlassen. Sie ist ihm, wie er selbst sagt, „entlaufen“.

Anfänglich als rostfrische Fingerübung, als er mit rostigen Nägeln gespielt hat, dann als eine Art Recreation, kombiniert mit kreativer Verwertung der verwandten Utensilien, nach dem Abschluss malerischer Arbeit auf Papier und Leinwand. Schlussendlich hat er all diese Dinge zur Kunst erklärt, sie mit Plexiglaskästen umhüllt und somit wertvoll gemacht – auratisiert wäre sicher zu viel gesagt, aber dem Staube entzogen! Oder einfach nur verschlossen, damit sein unbändiger Drang, daran fortan etwas zu verändern, für immer gezügelt und verhindert wird – um die Fantasien wieder Neuem zuzuwenden. Dabei ist er nicht nur Marcel Duchamp 90 Jahre später in den Rücken gefallen, sondern auch Friedrich Schadewald, Inge Merkel oder manchen Mönchen mittelalterlicher Buchmalerei, ja sogar Vertretern anderer Berufsgruppen, wie Landschaftsarchitekten einer Provinzstadt mit einem Kunsthaus in der Mitte (Bilbao) oder einem Jäger, der sein aber nicht unser Bruder ist. Also jeweils unterschiedliche Herausforderer und Zeitdistanzen, was wiederum das Gesetz der kunstgeschichtlichen Entwicklung, der Verheutigung und damit der Aktualität ein wenig entlastet hätte – wenn wir es angewandt hätten.

Aber das haben wir nicht.

Johannes Rauchenberger (Textauszug)

Foto: Walter Köstenbauer

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DAS GESETZ UND DER MALER

Malerei ist für Luis Sammer das Gesetz seines Lebens. Es kommt selten vor, dass ein Maler so kompromisslos und konsequent sich nur diesem einen Gesetz in der Kunst verschrieben hat. Wir wissen doch, dass es viele Gesetze gibt, auch und gerade in der Kunst.

Aber das Gesetz der Malerei allein zum Prinzip der künstlerischen Lebensgestaltung zu machen und sich um die anderen Zweige so gar nicht zu kümmern, hat doch einen Singularitätsanspruch, mit dem man sich erst einmal anfreunden muss.

Dabei stimmt meine Annahme natürlich nicht ganz. In späten Tagen, sagen wir einfach so, hat Luis Sammer die Malerei verlassen. Sie ist ihm, wie er selbst sagt, „entlaufen“.

Anfänglich als rostfrische Fingerübung, als er mit rostigen Nägeln gespielt hat, dann als eine Art Recreation, kombiniert mit kreativer Verwertung der verwandten Utensilien, nach dem Abschluss malerischer Arbeit auf Papier und Leinwand. Schlussendlich hat er all diese Dinge zur Kunst erklärt, sie mit Plexiglaskästen umhüllt und somit wertvoll gemacht – auratisiert wäre sicher zu viel gesagt, aber dem Staube entzogen! Oder einfach nur verschlossen, damit sein unbändiger Drang, daran fortan etwas zu verändern, für immer gezügelt und verhindert wird – um die Fantasien wieder Neuem zuzuwenden. Dabei ist er nicht nur Marcel Duchamp 90 Jahre später in den Rücken gefallen, sondern auch Friedrich Schadewald, Inge Merkel oder manchen Mönchen mittelalterlicher Buchmalerei, ja sogar Vertretern anderer Berufsgruppen, wie Landschaftsarchitekten einer Provinzstadt mit einem Kunsthaus in der Mitte (Bilbao) oder einem Jäger, der sein aber nicht unser Bruder ist. Also jeweils unterschiedliche Herausforderer und Zeitdistanzen, was wiederum das Gesetz der kunstgeschichtlichen Entwicklung, der Verheutigung und damit der Aktualität ein wenig entlastet hätte – wenn wir es angewandt hätten.

Aber das haben wir nicht.

Johannes Rauchenberger (Textauszug)

Werke von SAMMER Luis:

O.T.

O.T.

Serie: Im Niger und Sinai

Serie: Albufeira

Ihn laust der Bär

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