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RAHS Wolfgang

In der Seele

Rahs‘ Schmuckstücke übertragen Sinnliches, Emotionales, Imaginäres und noch etwas anderes. Zum Beispiel den Frühling, die Jugend, die Liebe wie in Frühling, Schneeabguss (1975). Kurzlebige oder immaterielle Spuren von Gefühlen, Worten, Zuständen werden übersetzt in Materie, in Betastbares, in Sichtbares, manchmal in Duftendes. Innere Bilder, im Äußeren gefunden, werden verkleinert, vergrößert, verändert, auf eine Projektionsfläche gebracht: aus dem Material zur Idee ins Material zurück ins Bewusstsein bis in die Seele. Am längsten habe ich über die auffällige jochartige Form nachgedacht, die Rahs häufig seinem Halsschmuck gegeben hat. Eine jochartige Form am Hals berührt viele Orte im Bewusstsein und in der Seele. Dabei ist sie schön dem Körper angeschmiegt, mal mit Federn beflügelt, mal mit einem Stein beschwert, manchmal geht sie über in die sicher verschnürende Form einer Rettungsweste, manchmal in Antennen, die an den Seiten abstehen Projektor, oben offen (2011) und offen genug scheinen, um zu senden und zu empfangen. Rahs tat beides: Er empfing Spuren und sendete ihre Verwandlungen, märchenartig manche, und erzeugte daraus fantastische Strukturen überzeitlichen Erzählens, das die eigentliche Zeitlichkeit transzendiert. Geschehnisse einer Performance fliegen vorüber wie erstaunliche Schmetterlinge. Feste kunstvolle Formen sind wie eine Katze, die im Fenster sitzt. Man betrachtet ihre ruhige Gestalt und folgt ihrem Blick hinaus in die Welt. (Heike Endter)

Textauszug von Heike Endter, Spuren in Wolfgang Rahs, Sieben Geschicke und viel Gebüsch, Graz 2021, arnoldsche Art Publishers, Stuttgart

Foto: Eduard Rahs

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In der Seele

Rahs‘ Schmuckstücke übertragen Sinnliches, Emotionales, Imaginäres und noch etwas anderes. Zum Beispiel den Frühling, die Jugend, die Liebe wie in Frühling, Schneeabguss (1975). Kurzlebige oder immaterielle Spuren von Gefühlen, Worten, Zuständen werden übersetzt in Materie, in Betastbares, in Sichtbares, manchmal in Duftendes. Innere Bilder, im Äußeren gefunden, werden verkleinert, vergrößert, verändert, auf eine Projektionsfläche gebracht: aus dem Material zur Idee ins Material zurück ins Bewusstsein bis in die Seele. Am längsten habe ich über die auffällige jochartige Form nachgedacht, die Rahs häufig seinem Halsschmuck gegeben hat. Eine jochartige Form am Hals berührt viele Orte im Bewusstsein und in der Seele. Dabei ist sie schön dem Körper angeschmiegt, mal mit Federn beflügelt, mal mit einem Stein beschwert, manchmal geht sie über in die sicher verschnürende Form einer Rettungsweste, manchmal in Antennen, die an den Seiten abstehen Projektor, oben offen (2011) und offen genug scheinen, um zu senden und zu empfangen. Rahs tat beides: Er empfing Spuren und sendete ihre Verwandlungen, märchenartig manche, und erzeugte daraus fantastische Strukturen überzeitlichen Erzählens, das die eigentliche Zeitlichkeit transzendiert. Geschehnisse einer Performance fliegen vorüber wie erstaunliche Schmetterlinge. Feste kunstvolle Formen sind wie eine Katze, die im Fenster sitzt. Man betrachtet ihre ruhige Gestalt und folgt ihrem Blick hinaus in die Welt. (Heike Endter)

Textauszug von Heike Endter, Spuren in Wolfgang Rahs, Sieben Geschicke und viel Gebüsch, Graz 2021, arnoldsche Art Publishers, Stuttgart

Werke von RAHS Wolfgang:

Des Schmuckträgers vertrauliche Mitteilung

Frau mit Vogelbrosche

Bartmaske

Orte des Selbst

Frühe und späte Steppenvölker

Interaktive Skulpturen mit Halsschmuck

Lastentier und Wächter

Thron und Wächter

Hirsche

O.T.

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