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KUPPELWIESER Hans

Die Verschränkung von Materialerweiterung und Operationserweiterung zwischen Form und Funktion ist das Analysefeld von Hans Kupelwieser, in dem er sich bewegt. Die von ihm verwendeten Materialien wie Aluminium führen gelegentlich auch zur Reflexion über historische Positionen (siehe Andy Warhol bis Walter Pichler), wie die bereits 1982 gezeigten perforierten Skulpturen in der bemerkenswerten Ausstellung „Neue Wege des plastischen Gestaltens“ in der Neuen Galerie Graz, oder in seinen aktuellen pneumatischen Skulpturen, wovon eine ihren definitiven Standort im „Österreichischen Skulpturenpark“ bei Graz gefunden hat. Es handelt sich aber nicht um die formbare PVC-Folie, sondern eben um Aluminium. Dieses Material simuliert eine Funktion, die real nicht wirklich existiert. Material- bzw. Funktionstäuschungen bilden einen eigenständigen Faden im komplexen Gewebe der zeitgenössischen Skulptur, den Kupelwieser immer weiter entwickelt, indem er letztlich die Skulpturen auch schweben lässt und begehbar macht.

Seine fotografischen Arbeiten stehen gleichberechtigt neben und in einem engen Zusammenhang mit seinen Skulpturen, sie sind indexikalische Abbildungen von Gegenständen, verweisen auf die Spuren von Gegenständen und behandeln die grundlegende Frage, wie werden Gegenstände zu Bildern. Also eine klassische Fragestellung der Malerei, die Kupelwieser aber nicht malerisch, sondern medial und skulptural löst. Solche großformatigen Fotogramme als Spuren von Dingen und Möbeln können sowohl skulptural als auch fotografisch wahrgenommen werden oder gehen in die reale Konstruktion von Dingen ein, wie seine Möbelskulpturen (Sofa, Stühle, Tische …), die auch indexikalische Fotogramme (von Kartoffeln, Reis, Spagetti) beinhalten können, wobei die Thematisierung von Positiv und Negativ in seinem gesamten Schaffen eine wesentliche Rolle spielt.

So gelingt es Kupelwieser zwischen Erwin Wurm und Franz West eine dritte eigenständige Position in der zeitgenössischen österreichischen Skulptur zu erzeugen, die eine klare Abkehr von der Epoche nach der Abstraktion macht und eine wesentliche Weiterentwicklung des Skulpturenbegriffs in der Nachmoderne darstellt.

Christa Steinle (Textauszug)

Foto: Nikolaus Korab

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Die Verschränkung von Materialerweiterung und Operationserweiterung zwischen Form und Funktion ist das Analysefeld von Hans Kupelwieser, in dem er sich bewegt. Die von ihm verwendeten Materialien wie Aluminium führen gelegentlich auch zur Reflexion über historische Positionen (siehe Andy Warhol bis Walter Pichler), wie die bereits 1982 gezeigten perforierten Skulpturen in der bemerkenswerten Ausstellung „Neue Wege des plastischen Gestaltens“ in der Neuen Galerie Graz, oder in seinen aktuellen pneumatischen Skulpturen, wovon eine ihren definitiven Standort im „Österreichischen Skulpturenpark“ bei Graz gefunden hat. Es handelt sich aber nicht um die formbare PVC-Folie, sondern eben um Aluminium. Dieses Material simuliert eine Funktion, die real nicht wirklich existiert. Material- bzw. Funktionstäuschungen bilden einen eigenständigen Faden im komplexen Gewebe der zeitgenössischen Skulptur, den Kupelwieser immer weiter entwickelt, indem er letztlich die Skulpturen auch schweben lässt und begehbar macht.

Seine fotografischen Arbeiten stehen gleichberechtigt neben und in einem engen Zusammenhang mit seinen Skulpturen, sie sind indexikalische Abbildungen von Gegenständen, verweisen auf die Spuren von Gegenständen und behandeln die grundlegende Frage, wie werden Gegenstände zu Bildern. Also eine klassische Fragestellung der Malerei, die Kupelwieser aber nicht malerisch, sondern medial und skulptural löst. Solche großformatigen Fotogramme als Spuren von Dingen und Möbeln können sowohl skulptural als auch fotografisch wahrgenommen werden oder gehen in die reale Konstruktion von Dingen ein, wie seine Möbelskulpturen (Sofa, Stühle, Tische …), die auch indexikalische Fotogramme (von Kartoffeln, Reis, Spagetti) beinhalten können, wobei die Thematisierung von Positiv und Negativ in seinem gesamten Schaffen eine wesentliche Rolle spielt.

So gelingt es Kupelwieser zwischen Erwin Wurm und Franz West eine dritte eigenständige Position in der zeitgenössischen österreichischen Skulptur zu erzeugen, die eine klare Abkehr von der Epoche nach der Abstraktion macht und eine wesentliche Weiterentwicklung des Skulpturenbegriffs in der Nachmoderne darstellt.

Christa Steinle (Textauszug)

Werke von KUPPELWIESER Hans:

Polster

Kartoffel - Skulptur

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