Trogers Kunst-Inferno(h) mitten in Graz
Inferno, das italienische Wort für Hölle, steht für einen Ort, an dem die Katastrophe herrscht.
Der steirische Künstler - als „Mirrorman“ bekannt für seine Spiegelkunst - inszeniert erneut eine Aktion, die das Bewusstsein der Betrachter schärfen soll.
„Ein Bild, das noch zu malen ist“
So turbulent, wie es nun stattfindet, war das Projekt ursprünglich aber nicht geplant, erzählt Gustav Troger: „Als ich die Galerie zum ersten Mal besucht habe, habe ich zuerst nur an eine kleine Sache mit dem Dadaismus gedacht - aber dann ist das zentral geworden; in Wahrheit bringe ich jetzt meine ganzen Werkstücke aus verschiedensten Zeiten zu einem Inferno. Und diese Inszenierung ist vom malerischen Begriff her ein Bild, das noch zu malen ist.“
So könne man die Ausstellung laut dem Künstler wie einen Malkasten nehmen: Farben hier und Spiegelobjekte dort, die „so etwas wie Sofort-Kubismusbilder“ erzeugen - „und dann habe ich lange nach adäquaten Sprach- oder Bildtiteln dazu gesucht und angefangen, rigorose Sprachkonzepte dahinter zulegen“, so Troger.
Eine Amtshandlung des Dadaismus
Im konkreten Fall legt der Künstler etwa Hitlers „Mein Kampf“ auf, wobei die Buchstaben „a“ im Text herausgemalt werden, um einen dadaistischen Text entstehen zu lassen - etwa, „wenn ich statt ‚Mein Kampf‘ - ‚Mein Kmpf‘ sage“, schmunzelt Troger, der die Rigorosität im System als eine „Amtshandlung“ interpretiert.
Mehrere Stationen sollen in wenigen Minuten zum „Mein Kampf“-Mahnmal führen - darunter ein Spiegelboot, das Doppelgänger von Donald Trump, Wladimir Putin, Theresa May und Francois Hollande zum zerstörten Sinnbild für Demokratie, der Akropolis führt.
Keine Affinität zu Kunstorten
Das Troger’sche „Infernoh“ ist Teil der Reihe „Nehmen sie Dada ernst, es lohnt sich“, die für den 1961 im steirischen Kohlschwarz geborenen Maler und Bildhauer in der Sigmund-Freud-Galerie im LKH Graz Süd-West einen neuen Ort gefunden hat: „Ich habe seit langem schon eine Affinität zu Orten, die gar nicht als Kunstorte definiert sind. Da kommst du hin und weißt offensichtlich, du hast Kunst vor dir. Und wenn man sich die gesellschaftliche und politische Lage anschaut, dann ist das hier der perfekte Ort.“
Textauszug Radio Steiermark zur Ausstellung in der Sigmund-Freud-Galerie, 2017
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Trogers Kunst-Inferno(h) mitten in Graz
Inferno, das italienische Wort für Hölle, steht für einen Ort, an dem die Katastrophe herrscht.
Der steirische Künstler - als „Mirrorman“ bekannt für seine Spiegelkunst - inszeniert erneut eine Aktion, die das Bewusstsein der Betrachter schärfen soll.
„Ein Bild, das noch zu malen ist“
So turbulent, wie es nun stattfindet, war das Projekt ursprünglich aber nicht geplant, erzählt Gustav Troger: „Als ich die Galerie zum ersten Mal besucht habe, habe ich zuerst nur an eine kleine Sache mit dem Dadaismus gedacht - aber dann ist das zentral geworden; in Wahrheit bringe ich jetzt meine ganzen Werkstücke aus verschiedensten Zeiten zu einem Inferno. Und diese Inszenierung ist vom malerischen Begriff her ein Bild, das noch zu malen ist.“
So könne man die Ausstellung laut dem Künstler wie einen Malkasten nehmen: Farben hier und Spiegelobjekte dort, die „so etwas wie Sofort-Kubismusbilder“ erzeugen - „und dann habe ich lange nach adäquaten Sprach- oder Bildtiteln dazu gesucht und angefangen, rigorose Sprachkonzepte dahinter zulegen“, so Troger.
Eine Amtshandlung des Dadaismus
Im konkreten Fall legt der Künstler etwa Hitlers „Mein Kampf“ auf, wobei die Buchstaben „a“ im Text herausgemalt werden, um einen dadaistischen Text entstehen zu lassen - etwa, „wenn ich statt ‚Mein Kampf‘ - ‚Mein Kmpf‘ sage“, schmunzelt Troger, der die Rigorosität im System als eine „Amtshandlung“ interpretiert.
Mehrere Stationen sollen in wenigen Minuten zum „Mein Kampf“-Mahnmal führen - darunter ein Spiegelboot, das Doppelgänger von Donald Trump, Wladimir Putin, Theresa May und Francois Hollande zum zerstörten Sinnbild für Demokratie, der Akropolis führt.
Keine Affinität zu Kunstorten
Das Troger’sche „Infernoh“ ist Teil der Reihe „Nehmen sie Dada ernst, es lohnt sich“, die für den 1961 im steirischen Kohlschwarz geborenen Maler und Bildhauer in der Sigmund-Freud-Galerie im LKH Graz Süd-West einen neuen Ort gefunden hat: „Ich habe seit langem schon eine Affinität zu Orten, die gar nicht als Kunstorte definiert sind. Da kommst du hin und weißt offensichtlich, du hast Kunst vor dir. Und wenn man sich die gesellschaftliche und politische Lage anschaut, dann ist das hier der perfekte Ort.“
Textauszug Radio Steiermark zur Ausstellung in der Sigmund-Freud-Galerie, 2017