Digitale Gemälde
Ausgangspunkt ist immer ein Gesicht aus einem alten Gemälde. Zu diesem Gesicht passend baue ich ein fotografisches Umfeld. Dabei ist die Komposition von vorrangiger Bedeutung. Ich setze mich außerdem mit der Wiedergabe von Licht und mit der Farbgestaltung auseinander. Es handelt sich um ein komplett durchgedachtes Setting, es ist eine minutiös geplante Komposition.
In der Vorbereitungszeit wird ein Setting gebaut, die Kleidung, Kopfbedeckung und eventuell weitere Accessoires angefertigt. Ein passendes Model wird gesucht. Das Foto wird mit einer analogen Plattenkamera gemacht. Ich habe dann ein großformatiges Negativ. Dieses wird eingescannt. Das endgültige Bild gibt vor eine Fotografie zu sein, dabei ist es in vielen detailreichen Bearbeitungsschritten entstanden. Damit das ursprünglich gemalte Gesicht wie eine Fotografie wirkt, muss alles Gemalte durch fotografierte Details ersetzt werden.
Die Bearbeitung des Bildes geschieht am Computer. Zum Bauen des Gesichtes benötige ich ganz viele Fotografien eines der portraitierten Person ähnlichen Gesichtes. Aus diesem Fundus entnehme ich fotografische Versatzstücke, die ich wie ein Kopist auf der ‚digitalen Leinwand‘ zusammenfüge, bis das Gesicht mit allen Details und Schattierungen nachgebaut ist. Auf der Palette befinden sich keine Pigmente, sondern Dateien von fotografierter Haut, Stoff, Haaren etc., die von einem virtuellen Pinsel aufgenommen werden. Man bedenke, dass meine „digitalen Gemälde“ große Formate sind und die Gesichter in Lebensgröße zu sehen sind. Der Betrachter möchte sich auch bei genauem Hinschauen noch davon ‚überzeugen‘ können, dass das Gesicht, das er nur als gemaltes kennt, bis ins letzte Detail ‚fotografiert‘ ist. Also müssen Hautporen, Wimpern, feine Fältchen zu sehen sein. Mit einem ‚copy and paste‘ Verfahren wäre das nicht machbar!
Ich habe meine Arbeiten von Anfang an bewusst als “digitale Gemälde“ bezeichnet, weil meine Vorgehensweise deutlich mehr mit Malerei zu tun hat als mit Fotografie.
Dorothee Golz (Textauszug)
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Digitale Gemälde
Ausgangspunkt ist immer ein Gesicht aus einem alten Gemälde. Zu diesem Gesicht passend baue ich ein fotografisches Umfeld. Dabei ist die Komposition von vorrangiger Bedeutung. Ich setze mich außerdem mit der Wiedergabe von Licht und mit der Farbgestaltung auseinander. Es handelt sich um ein komplett durchgedachtes Setting, es ist eine minutiös geplante Komposition.
In der Vorbereitungszeit wird ein Setting gebaut, die Kleidung, Kopfbedeckung und eventuell weitere Accessoires angefertigt. Ein passendes Model wird gesucht. Das Foto wird mit einer analogen Plattenkamera gemacht. Ich habe dann ein großformatiges Negativ. Dieses wird eingescannt. Das endgültige Bild gibt vor eine Fotografie zu sein, dabei ist es in vielen detailreichen Bearbeitungsschritten entstanden. Damit das ursprünglich gemalte Gesicht wie eine Fotografie wirkt, muss alles Gemalte durch fotografierte Details ersetzt werden.
Die Bearbeitung des Bildes geschieht am Computer. Zum Bauen des Gesichtes benötige ich ganz viele Fotografien eines der portraitierten Person ähnlichen Gesichtes. Aus diesem Fundus entnehme ich fotografische Versatzstücke, die ich wie ein Kopist auf der ‚digitalen Leinwand‘ zusammenfüge, bis das Gesicht mit allen Details und Schattierungen nachgebaut ist. Auf der Palette befinden sich keine Pigmente, sondern Dateien von fotografierter Haut, Stoff, Haaren etc., die von einem virtuellen Pinsel aufgenommen werden. Man bedenke, dass meine „digitalen Gemälde“ große Formate sind und die Gesichter in Lebensgröße zu sehen sind. Der Betrachter möchte sich auch bei genauem Hinschauen noch davon ‚überzeugen‘ können, dass das Gesicht, das er nur als gemaltes kennt, bis ins letzte Detail ‚fotografiert‘ ist. Also müssen Hautporen, Wimpern, feine Fältchen zu sehen sein. Mit einem ‚copy and paste‘ Verfahren wäre das nicht machbar!
Ich habe meine Arbeiten von Anfang an bewusst als “digitale Gemälde“ bezeichnet, weil meine Vorgehensweise deutlich mehr mit Malerei zu tun hat als mit Fotografie.
Dorothee Golz (Textauszug)