MENÜ

MENÜ

GERSTEL Wilfried

Wilfried Gerstel ist bildender Künstler im umfassenden Sinn, er arbeitet mit verschiedenen bildnerischen Techniken. Hat Gerstel sich anfangs noch allein der Malerei verpflichtet gefühlt, entstanden, etwa seit dem Jahr 2000, auch Werkgruppen mit dem Arbeitsmaterial Ton in Gestalt von Installationen und Skulpturen. Seit 2009 begann er auch digitale Collagen in Form von ausgearbeiteten Diasecs zu schaffen, in den letzten Jahren wurden diese noch durch Fotografien ergänzt.

Wesentlich für Gerstels Arbeiten über alle Werkgruppen hinweg ist das immer wiederkehrende Einbeziehen von Texten in die bildnerische Darstellung, sei es etwa in Form von Sprechblasen in seinen digitalen Collagen oder auch durch jene Texte, die er in seinen Installationen in nasse Tonplatten schießt und nach deren Brennen in Eisengerüste fügt.

Typisch für viele seiner Arbeiten ist auch das Zusammenführen von Bildzitaten alter, klassischer Kunst und solchen der zeitgenössischen Comicwelt. Dies geschieht in seinen digitalen Collagen und wesentlich auch in seinem neunteiligen Relieffliesen-Zyklus „Ein Nothelfer“:

In einer an die Romanik erinnernden Formensprache dient hier bloßer, unglasierter Ton zur scheinbar naiven Darstellung einer archaischen, von expressiven Menschen und Tieren besiedelten mittelalterlichen Welt. Im Gegensatz dazu steht Superman in seinem blau-roten Kostüm, als computergeneriert bedruckte Folie auf den bereits hochgebrannten Ton appliziert. Der Kontrast dieser beiden unterschiedlichen Darstellungstechniken illustriert auf neun Relieftafeln den Zusammenprall zweier verschiedener Zeitalter. Das darin erzählte Aufeinandertreffen von Superman, als Heilsbringer und Nothelfer, mit der hilfsbedürftigen, doch undankbaren und ihn letztlich tötenden Menschheit ist die neu interpretierte Geschichte des Kreuzwegs Christi.

Gerstels Werken gemeinsam ist die Beschäftigung mit dem Menschen, den er in der Vielfalt und Widersprüchlichkeit seines Verhaltens und seiner Sprach-, Glaubens- und Denkwelten zeigt. Eine allenfalls dabei entstehende Irritation ist für den Künstler jedoch nicht Selbstzweck; sie will im Betrachter jenes Interesse erwecken, das ihn zum Hinterfragen von Verhaltensmustern und Rollenbildern anregen soll. Somit ist sein Schaffen Katalysator zu Reflexion und Selbsterkenntnis.

Mit Arbeiten, die ohne Effekthascherei, sondern ruhig und mit leisem Ton dem Betrachter gegenübertreten, soll dieser eingeladen werden, sich auf Wilfried Gerstels Werk und dessen Botschaft einzulassen.

Wilfried Gerstel

Foto: Wilfried Gerstel

Zurück zur Übersicht

Wilfried Gerstel ist bildender Künstler im umfassenden Sinn, er arbeitet mit verschiedenen bildnerischen Techniken. Hat Gerstel sich anfangs noch allein der Malerei verpflichtet gefühlt, entstanden, etwa seit dem Jahr 2000, auch Werkgruppen mit dem Arbeitsmaterial Ton in Gestalt von Installationen und Skulpturen. Seit 2009 begann er auch digitale Collagen in Form von ausgearbeiteten Diasecs zu schaffen, in den letzten Jahren wurden diese noch durch Fotografien ergänzt.

Wesentlich für Gerstels Arbeiten über alle Werkgruppen hinweg ist das immer wiederkehrende Einbeziehen von Texten in die bildnerische Darstellung, sei es etwa in Form von Sprechblasen in seinen digitalen Collagen oder auch durch jene Texte, die er in seinen Installationen in nasse Tonplatten schießt und nach deren Brennen in Eisengerüste fügt.

Typisch für viele seiner Arbeiten ist auch das Zusammenführen von Bildzitaten alter, klassischer Kunst und solchen der zeitgenössischen Comicwelt. Dies geschieht in seinen digitalen Collagen und wesentlich auch in seinem neunteiligen Relieffliesen-Zyklus „Ein Nothelfer“:

In einer an die Romanik erinnernden Formensprache dient hier bloßer, unglasierter Ton zur scheinbar naiven Darstellung einer archaischen, von expressiven Menschen und Tieren besiedelten mittelalterlichen Welt. Im Gegensatz dazu steht Superman in seinem blau-roten Kostüm, als computergeneriert bedruckte Folie auf den bereits hochgebrannten Ton appliziert. Der Kontrast dieser beiden unterschiedlichen Darstellungstechniken illustriert auf neun Relieftafeln den Zusammenprall zweier verschiedener Zeitalter. Das darin erzählte Aufeinandertreffen von Superman, als Heilsbringer und Nothelfer, mit der hilfsbedürftigen, doch undankbaren und ihn letztlich tötenden Menschheit ist die neu interpretierte Geschichte des Kreuzwegs Christi.

Gerstels Werken gemeinsam ist die Beschäftigung mit dem Menschen, den er in der Vielfalt und Widersprüchlichkeit seines Verhaltens und seiner Sprach-, Glaubens- und Denkwelten zeigt. Eine allenfalls dabei entstehende Irritation ist für den Künstler jedoch nicht Selbstzweck; sie will im Betrachter jenes Interesse erwecken, das ihn zum Hinterfragen von Verhaltensmustern und Rollenbildern anregen soll. Somit ist sein Schaffen Katalysator zu Reflexion und Selbsterkenntnis.

Mit Arbeiten, die ohne Effekthascherei, sondern ruhig und mit leisem Ton dem Betrachter gegenübertreten, soll dieser eingeladen werden, sich auf Wilfried Gerstels Werk und dessen Botschaft einzulassen.

Wilfried Gerstel

Werke von GERSTEL Wilfried:

Ein Nothelfer

MENÜ