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|15| Hannes SCHWARZ - Ohne Titel

Das Gift einer falschen Ideologie malerisch zu verarbeiten – das war wie für kaum einen zweiten Künstler dieses Landes das Lebensthema des Hannes Schwarz. Wie sehr hätte dieser sensible, zuvorkommende, im besten Sinne gütige Mann nur gelitten, hätte er die faschistischen Ungeister der Gegenwart kommentieren müssen. Ich möchte es mir nicht vorstellen. Wer ihn gekannt hat, wird mir vielleicht zustimmen. In zwei Jahren würde er 100 Jahre alt werden. „Wir sind die betrogene Generation!“, sagte er immer wieder. Und wer lässt sich jetzt betrügen?


Hannes Schwarz wusste wie kaum ein zweiter, was es heißt, wenn die falschen Götter regieren, ihre Opfer und ihre Rituale fordern. Der Opferstein, der hier zu sehen ist, ist nicht, wie andere, leer und in die konturenlose Landschaft gestellt. Es ist eine grobe Draufsicht auf einen an den Pfahl gebundenen Körper, umwickelt mit Linnen, den der Künstler hier wählt; man ahnt, es könnten nur mehr Tücher sein für einen längst entschwundenen oder verwesten Körper, die hier aufgebreitet sind.

 

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